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BERICHT
#Schattenjäger
26.-30.06.2025
Ziel: Jahresausfahrt ins Montafon
Wetter: Schranktrocken+
Treffpunkt: 8:00 Uhr ARAL Tankstelle Wilferdingen
Teilnehmer: 2 Schwalben, 2 Vespas, 3 Star, 1 Spatz, 1 Zündapp, 1 Kreidler, 1 KTM, 1 Roller
und 1 Servicefahrzeug
Wir hatten uns Freiheit vorgestellt. Wind im Gesicht, den Bodensee glitzernd um unsere Füße und die Vorarlberger Alpen am Horizont. Was bekamen wir? Regen, Hitze, eine Badewanne mit Schlamm, eine Schubkarre voller Dreck und schmerzhafte Hintern. Aber genau das macht eine Tour doch berichtenswert, oder?
Tarnen und Täuschen
Der Start war traumhaft und verwirrend zugleich. Die Sonne schien, die Outfits passten, der Kickstart pünktlich und das Gefühl von Freiheit war greifbar. Das falsche Abbiegen nach 10 km Fahrstrecke – unbegreifbar! Im Labyrinth um Schwann verloren, traf man sich nach Sternfahrt vor Bad Herrenalb wieder. Nach dem Motto: Tarnen und Täuschen postete man noch schnell „Ab nach Damüls!“ im Status und setze die Fahrt, mit Ziel Montafon fort. Google sagt – die Richtung stimmt.
Drangetüddelt
Beim letzten Zielkilometer vor dem Mittagsstopp, ließ es plötzlich einen ungesunden Knall. Der Spatz klang wie ein Vorschlaghammer auf Speed. Der Auspuff: einfach rausgefloppt. Warum haben wir kein mobiles Schweißgerät? Erstmal Einkehren und Google nach einem Schweißgerät und der nächst gelegenen Werkstatt befragen. Gefunden! Der Werkstattmeister schwitzte beim Schweißen, sein Blick zufrieden „nicht schön, aber funktional“. Auspuff - 1 A wieder drangetüddelt.
Man sammelte weitere Kilometer auf den Tachos. Wie Könige der Landstraße. Doch nach ein paar Stunden meldete sich das Gesäß. Warum sind Mopedsitze eigentlich so gnadenlos unbequem? Man googelte ernsthaft nach „Zweiradfahrer Sitzkissen Deluxe“. Spoiler: Gibt’s. Hatten wir aber nicht – also doch Prinzessinnen auf der Erbse.
Dreck - lecker!
Die Wetter-App sagte Sonne. Die Realität sagte: „Haha, denkste!“ Auf die letzten Kilometer bis zum Tagesziel prasselte Sommerregen auf die luftig gekleidete Reisegesellschaft. Der Wunsch nach Schwimmreifen - auch für die Gesäße - wurde größer! See in Sicht! Endlich: das Landhaus Höchsten mit Blick auf den Bodensee lag wie gemalt in der Landschaft. Hier sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht!
Beim Einparken noch schnell einen Nagel tief ins Gummi des Vorderrads der KTM gebohrt, wie hätte man die Zeit zum Abendessen sonst überbrücken sollen. So ein Dreck … gab es in einer Schubkarre zum Abendessen (alias Zwiebelrostbraten- genial und lecker) und diverse Schnäpse. Diese und geographisches Halbwissen sorgten für Ideenreichtum. Erklärt auch das für die nächste Jahresausfahrt ausgewählte Ziel: Bingen an der Mosel. Wir googeln sicherheitshalber.
Wetterroulette
Erst durch Sprühregen, dann Hitze wie in der Sahara. Schwitzen und sitzen – der Fahrtwind brennt auf Armen und Beinen! Man würgte sich via Stopp und Go durch den Bregenzer Stadtverkehr und beim Überqueren der Grenze, waren alle müüüüde, karamellisiert und die Mopeds klangen wie wütende Rasenmäher, aber auch ein bisschen glücklich. Die Berge begrüßten mit frischer Luft und endlosen Kurven. Grinsen unter den Helmen!
Mit Ankunft im Montafon gab es ein begnadetes Vesperbrettl im Hotel Silvretta bei guten Bekannten und die letzten Kilometer bis zum Ferien-HUS fuhren sich fast alleine. Der Begrüßungsschnaps lief runter wie Öl!
Sonnenöl wäre auch schlau gewesen. „Ach, Eincremen ist was für Anfänger.“ Falsch gedacht. Die Knie sahen aus wie ein Hummer auf Urlaub. Und das Brennen beim Duschen? Unvergesslich. Google sagt, Quark hilft!
Kaffeefahrt
Nach gelungenem Freitagabend mit traditionellen Spaghetti-Bolognese und einem Tänzchen mit der frisch gekürten "Hausmutter", erwartete uns der Samstag mit Höhen und Tiefen. Nach einer morgendlichen Reparaturfahrt nach Gargellen, mit ausgiebigem Einsatz aller mitgeführten Werkzeugkoffer, tauschte man am Nachmittag Asphalt gegen Bergpanorama. Gondelfahrt zur Nova Stoba. Kaffee inklusive – Ausblick unbezahlbar! Passender Abschluss am Abend mit Bergforelle vom Grill und der „Fischerin vom Bodensee“ aus der Musikbox. Wer hat die Playlist gegoogelt?!
Schmerzhaft schön
Der 4. Tourtag fühlte sich an wie ein Fiebertraum aus Sonne und Sehnsucht nach Schatten. 36 Grad – und das Moped glühte wie ein Backblech. Zurück zum Bodensee. Der Kreis schloss sich. Leider auch der Kreis der Vergesslichkeit: Badehose war nicht dabei. Egal. Abkühlen fühlt sich anders an. Wir standen in einer warmen Schlammpackung, Touristen winkten. Wir winkten zurück. Würdevoll. In Unterwäsche.
Kurz nach Abfahrt - wieder ein Auspuff. Es läuft 1 A. Was kostet nochmal ein mobiles Schweißgerät? Wir googeln erneut.
Nach einer Reparaturpause im Grünen, hat jemand ein halbes Biotop im Visier. Blätter, Zweige, sicherlich auch ein paar verwirrte Insekten. Tarnung: 10/10. Sicht: 2/10.
Abends dann das große Finale: Grillbuffet am Brigelhof – es fühlt sich an wie nach Hause kommen! Satt und zufrieden wurde auf eine Massage in Zimmer 7 spekuliert. Man war kurz davor zu klopfen. Die Angst, es könnte jemand aufmachen, war dann doch größer.
800 Kilometer
Mit Frühstück und dem aktuellen Tagesspruch „Wer viel von dieser Welt gesehen hat, der lächelt, legt die Hände auf den Bauch und schweigt“ entlassen uns Gastgeber und Kurt Tucholsky auf die letzte Etappe, die nach 800 Kilometer Gesamtleistung mit einem Bier in der Hand und verbrannten Knien, stolz beendet wurde. „Eine geile Tour!“ sind sich alle einig, jemand zieht sich das letzte Blatt aus dem Helm und man hinterlässt noch schnell eine Gästebewertung bei Google!
Danke an das wendige Serviceteam, allen die uns verköstigt, beherbergt und mit uns auf der Straße unterwegs waren!
Bericht: Simone
#Schwarzwaldliebe
16.-18.05.2025
Ziel: Bad Peterstal
Wetter: zum Verlieben
Treffpunkt: 9:00 Uhr ARAL Tankstelle Wilferdingen
Teilnehmer: 13 Mopeds, davon 2 Vespas und ein Raumwunder auf 4 Rädern
Amore unter Tannen!
Auf 3 Tage Reiselust, freute sich die perfekt vorbereitete Fahrgemeinschaft der Ausfahrt #Schwarzwaldliebe. Wer braucht schon Palmen, wenn man Tannen haben kann.
Das Gepäck ordnungsgemäß verstaut, die Kutten formschön am Fahrkörper, startete die Reisegruppe diszipliniert zur verabredeten Zeit. In Seilschaft aufgereiht, mit erforderlichem Schleppseilabstand, ordneten sich die 2-Takter und der Versorgungswagen hinter die führende KTM ein. Zügig passierte man Klein-, Mutschel- und Langensteinbach. Trotz minutiöser Verschnaufpause für die himmelblaue Vespa in Fischweier und teils entsendeter Vorhut zur Streckenkunde, lag man zur Mittagszeit am Mummelsee im perfekten Zeitplan. Der Bergführer gewährte eine kurze Pause für Koffein, Kippen und Krautschupfnudeln, bevor es bergab über Allerheiligen und bergauf über Bästenbach, zum Zieleinlauf nach Bad Peterstal ging. 125 km und 2.500 hm lagen hinter den tapferen Gipfelstürmer der Höhenstraßen.
Haus & Hof in Bad Peterstal begrüßten mit liebreizender Landhausatmosphäre. Die Regeln der Hausordnung wurden ausdrucksstark verlesen und der Grill energiesparend angeheizt. Mit Schaumwein & Schaumkronen stieß man auf die Heimat im schönen Schwarzwald an. Amore unter Tannen!
Frisch gelüftet und ausgeschlafen zauberten fleißige Küchenwichtel und der Hercules-Brötchenservice ein üppiges Frühstück. Der Tag versprach Abwechslung. Mit kurzem aber gehaltvollem Besuch, verließ man mit wohlschmeckenden Likören und wärmenden Wollsocken, die Brennerei Kessler und stand zum fixierten Termin, zur Führung am Moped- und Rollermuseum in Bad Peterstal. Mit offenen Türen und Armen, überzeugte Tim mit Freundlichkeit und Fachwissen. Gesammelte Schätze der Baujahre 1950 bis 1980, mit unterschiedlichsten Bauarten- und marken, präsentierten sich in liebevoll aufbereiteter Form. Wir danken für das perfekte First Date an der Rench! Amore unter Tannen!
Liebe geht durch den Magen – "Vamos" nach Kalikutt! Der Aufstieg zum Mittagstisch sorgte leider für Verluste. Die himmelblaue Vespa war nicht mehr bereit für ein Vesper. Das Servicefahrzeug kam zum Einsatz. Die reservierten Plätze in der Sonne versöhnten und man bestellte Fleischiges und Vitaminreiches. Purer Genuss im Höhenhotel im Schwarzwald. Amore unter Tannen!
Nach Gratulation des ankommenden Hochzeitpaares kurz vor Abfahrt, reichte die Kreidler bei ihrem Fahrer die Scheidung ein. Sie hatten sich nichts mehr zu sagen und die räumliche Trennung wurde unverzüglich vollzogen. Der Fahrer fand Platz auf der Rückbank der Zündapp und die Kreidler nahm neben der Vespa Platz. Nix Amore - Pannen unter Tannen!
Mit Knoblauch-Pasta und Küchen-Party ging der letzte Abend für die einen früher, für die anderen später zu Ende und startete nach ein paar Stunden Schlaf, mit gewärmter Knoblauch-Pasta zum Frühstück. Atemlos durch die Nacht – Amore unter Tannen!
Das Fahrzeug für den Rücktransport wurde tetrisartig beladen und so verabschiedete man sich vom Ferienhaus Busems in Bad Peterstal mit 11 Mopeds und einem Raumwunder auf 4 Rädern inklusive Kreidler und Vespa.
Der Heimweg verlief flach und freundschaftlich, mit kurzer Visite bei der Handwerkerschau in Ottersweier und nach 105 km und 500 hm erreichte man, gesund wie ein Fisch im Wasser die Heimat und kehrte auf ein Petri Heil beim Fischerfest in Wilferdingen ein! Vielen Dank an alle Wegbegleiter, Gastgeber und dem Orga-Team unserer Schwarzwald-Tour: Amore unter Tannen!
Bericht: Simone
#Landauer Maimarkt
27.04.2025
Ziel: Landau
Wetter: mehr davon
Treffpunkt: 9:00 Uhr ARAL Tankstelle Wilferdingen
Teilnehmer: 16 Mopeds, davon 2 Vespas
Saisonstart – Mischung aus Abenteuer, Genuss und Geselligkeit
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwachte die Sehnsucht nach der Straße und die Schönheiten auf zwei Rädern wurden aus dem Winterschlaf geholt. Die Luft vibrierte vor Energie, als sich die behelmten Freunde am Sonntag am bekannten Treffpunkt versammelten. Der Auftakt zur Saison könnte nicht besser gewählt sein: blauer Himmel, Sonne pur, angenehme Temperaturen und eine Route, die Abwechslung und Genuss versprach.
Der Auftakt begann mit dem imposanten Schauspiel einer Kolonne von 14 Mopeds und 2 Vespas, die sich elegant durch die Straßen von Kleinsteinbach und Stupferich schlängelten. Das sonore Brummen der Motoren war wie ein beschwingtes Musikstück. In Waldbronn verstummt das fröhliche Summen. Die himmelblaue Vespa verweigerte jegliche Tonalität und fand Unterschlupf in befreundeter Garage.
Mit doppelbesetzter Schwalbe wurde die Reise zur Fähre nach Leimersheim fortgesetzt. Der Wechsel auf die Wasserstraße mit Blick auf den glitzernden Rhein, gab die Möglichkeit für Entspannung der Gesäße und spannende Gespräche.
Mit Fahrtwind und dem Etappenziel vor den Visieren, zog sich die begrünte Strecke durch Pfälzer Ortschaften und Rebgebiete, bis in der Ferne Landau auftauchte - ein wahres Fest für die Sinne. Das Riesenrad ragte in den Himmel und bot eine atemberaubende Aussicht auf das Treiben. Bei Musik hätte man das Tanzbein schwingen können oder bei „Hau den Lukas“, den Hammer. (Halb)Stark! Ein kulinarischer Zwischenstopp war Pflicht: Pfälzer Spezialitäten wie Saumagen, Fleischspieße, Wein und Worscht, sorgten für Abhilfe bei Hunger und Dorscht. Nach Pommes rot-weiß, verschafften bei der Rückfahrt die rot-weißen Bahnübergangsschranken ausreichend Zeit, die Eindrücke und das Essen zu verdauen.
Der Boxenstopp beim Bären-Bräu in Ottersheim kam gelegen und das kühle Hopfengetränk versöhnte nach den vielen Standpausen. Die entspannte Atmosphäre verflog kurz nach Abfahrt. Bei der post-gelben Vespa war die Luft raus. Plattfuß. Keine Zustellung am heutigen Tag mehr möglich. Das gelbe Paket konnte dankenswerterweise bei einer Nachbarin deponiert werden. Abholung am nächsten Tag. Mit doppelbesetztem Sperber erfolgte die Rückfahrt über Wasser- und Landstraßen Richtung Heimat.
Der Zieleinlauf beim Ochsenfest der Feuerwehr in Wilferdingen war perfekt gewählt – wo hätte man besser den Durst nach der langen Fahrt löschen können? Feuer und Flamme für die Gemeinschaft – und für ein kühles Getränk!
Bericht: Simone